Die besten Segelreviere in Frankreich

Bei den Segelrevieren in Frankreich haben Segler die freie Wahl: Soll es ein Törn an der bezaubernden und tiefblauen Côte d‘Azur rund um Badeorte wie Saint-Tropez, Nizza und Frejus sein, eine spannende Reise entlang der Klippen von Korsika oder Abenteuer an der wilden, windreichen Küste des Languedoc? Während sich diese Reviere allesamt im Mittelmeer befinden, reizt ebenso der Atlantik zu unvergesslichen Ausflügen. Dabei können Sie Arcachon und die dortigen Dünen, das südfranzösische Biarritz, aber auch die stürmischen Gebiete der Normandie und Bretagne als Ausgangspunkt nehmen. Letztere eignen sich für erfahrene Skipper, die sich an rauen Landschaften ergötzen können.

Segelreviere in Frankreich: Côte d‘Azur

Die Côte d‘Azur erstreckt sich etwa von Sanary-sur-Mer im Westen bis nach Menton an der Grenze zu Italien. Wie der Name bereits andeutet, ist diese Küste für ihr azurblaues Wasser bekannt. Dieses steht in einem angenehmen Kontrast mit den sandfarbenen Klippen am Ufer. Als Ausgangspunkt für Ihren Segeltörn bieten sich viele bestens ausgestattete Häfen an. Zu den bekanntesten gehören Saint-Tropez, Sainte-Maxime, Cannes, Antibes, Villefranche, Nizza und das Fürstentum Monaco. In diesem Segelrevier finden Sie immer wieder idyllische, ruhige Badebuchten und Felsformationen wie das Cap Taillat vor. Die Windstärken liegen bei 3 bis 5 Beaufort und ermöglichen auch im Frühjahr und Herbst hervorragende Bedingungen zum Urlaub auf dem Wasser.

Am Cap Taillat

Golfe du Lion 

Als „Löwenbucht“ werden in Frankreich die Gewässer zwischen Perpignan und Toulon bezeichnet. Beim Segeln blicken Sie in den südlichen Abschnitten auf die Berge der Pyrenäen. Rund um Sète und Montpellier sind die kräftigen Winde wiederum ein Highlight, das nicht nur Segler, sondern auch viele Kiter und Surfer anzieht. Vor der Küste Marseilles entdecken Sie beschauliche Sandsteininseln. Zu den wichtigsten Sporthäfen zählen Sète, Frontignan, Port Camargue und Collioure. Starkwinde durch den Mistral sind in der Nebensaison häufig, variieren aber je nach Region.

Calanques und Marseille 

Die Großstadt Marseille ist auch für Segler eine besondere Erwähnung wert. Sie verfügt nämlich über mehrere Jachthäfen und beste Bedingungen für ein spannendes Abenteuer auf See. Viele Urlauber setzen zur Gefängnisinsel Île d‘If über, auf welcher, dem weltberühmten Roman nach, der Graf von Montecristo gefangen gewesen sein soll. Vergleichsweise anspruchsvoll ist die Navigation in den schmalen, fjordartigen Buchten des Nationalparks Calanques. Andererseits gibt es hier exzellente Orte zum Ankern und für ein spontanes Bad im Mittelmeer.

Herrliche Ankerplätze: In den Calanques zwischen Marseille und Cassis

Korsika 

Korsika ist angesichts seiner schroffen Felsenküste ein ganz anderes Kaliber als die Festlandsküste am französischen Mittelmeer. Hier ist deutlich mehr Geschicklichkeit gefragt, um z.B. an den Klippen vorbei zu versteckten Sandstränden zu gelangen – wie z.B. an der Ostküste. Immer wieder finden Sie dabei herrliche Ankerplätze wie die Plage du Loto, Santa Giulia oder Cavallo und Lavezzi. Auf der Westseite dominieren dagegen die Felsen, welche nur vom 2.706m hohen Monte Cinto im Inselinneren überragt werden. Der Mistral von Westen her wird an einigen Stellen wie der zentralen Westküste etwas von den Bergen abgemildert. Hohe Windgeschwindigkeiten sind dagegen in der Straße von Bonifacio zu erwarten. Empfehlenswerte Häfen sind Bastia, Solenzara, Porto-Vecchio und Ajaccio. 

Golf von Biskaya/Golfe de Gascogne 

Die Bucht von Biskaya zwischen Spanien und Frankreich ist kulturell vor allem von den Basken geprägt. Das kleine Städtchen Biarritz gilt dabei als der Hotspot des Sommerurlaubs am Atlantik. Die Temperaturen sind vergleichsweise warm und die Westwinde ideal für einen Segeltörn. An den felsigen Küstenabschnitten sollten Sie unbedingt auf die teilweise starken Wellenreflexionen achten. Die beste Zeit für einen Trip sind hier die Monate von etwa Ende Mai bis Anfang September.

Anspruchsvolles Segelrevier: Biarritz am Golf von Biskaya 

Gironde 

Vor den Toren der berühmten Weinstadt Bordeaux mündet die Gironde in den Atlantik. An ihrem Ende breitet sich der Meeresnationalpark L’Estuaire de la Gironde et de la Mer des Pertuis aus. Viele Segelfans starten vom Hafen von Saint-Denis d‘Oléron aus und begeben sich dann in das offene Fahrwasser. Eine Besonderheit ist in diesem Bereich die starke Tidenströmung. Als Ausflugsziel von Bordeaux bzw. der Gironde-Mündung aus bietet sich Arcachon an. Dort erhebt sich mit der Dune du Pilat die höchste Düne Europas.

Bretagne 

Rau, spannend und einzigartig: Das ist die Halbinsel Bretagne, die im Nordwesten Frankreichs weit in den Atlantik hineinragt. Auf der Nordseite starten Sie z.B. von Saint-Malo aus auf Ihre Tour. Bei einem längeren Trip erreichen Sie auch die sich bereits in der Normandie befindliche, aus dem Meer herausragende Abtei von Le Mont Saint-Michel. Auch die Kanalinseln sind ein beliebtes Ziel. In der Südbretagne bietet sich z.B. Saint-Nazaire in der Loire-Mündung als Startpunkt an. Das Revier ist im Vergleich zur Nordbretagne etwas rauer und von stärkeren Winden geprägt.

Richtung untergehende Sonne und zurück: Segeltörn in der Bretagne

Normandie 

Die Normandie im Norden von Frankreich zeichnet sich ebenfalls durch raue Wetterverhältnisse aus. Segeln können Sie hier ungefähr zwischen der Hafenstadt Dieppe und der monumentalen gotischen Abtei von Le Mont Saint-Michel an der Grenze zu Bretagne. Dabei lassen sich viele Sporthäfen als Ausgangspunkt wählen. Der bekannteste ist vermutlich Le Havre, gefolgt von Dieppe, Cherbourg, Diélette und Fécamp. Etwas ruhiger ist die See ganz im Norden, wo auch der Tidenhub deutlich geringer ist. 

Vendée-Charente-Maritime 

Dieses Segelrevier in Frankreich breitet sich vor der Regionalhauptstadt Nantes, aber auch vor dem berühmten Militärhafen La Rochelle aus. Die Mittelstadt hat auch im Sport- und Segelbereich enorme Bedeutung erlangt – so befindet sich hier der größte Jachthafen in Europa. Zudem sind sehr viele Bootswerften im Ort angesiedelt. Das Gebiet ist relativ gut strukturiert nicht allzu schwer zu navigieren.

Jachthafen von La Rochelle

Lac de Madine

Für Binnensegler ist der Stausee Lac de Madine im Norden eine spannende Option. Er breitet sich zwischen Metz und Commercy inmitten des Naturschutzgebiets Lorraine auf einer Fläche von ca. 1.200ha aus. Es gibt hier einen Jachthafen mit mehreren Pontonplätzen, die Sie jedoch vorab buchen sollten. Das Gewässer ist ansonsten vergleichsweise ruhig und eignet sich sehr gut für alle Anfänger im Segelsport.