Die schönsten Wanderungen im Friaul

Das Friaul umfasst als größtes Gebiet der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens eine malerische Landschaft mit den Ausläufern der Alpen im Norden und den traumhaften Küstenabschnitten entlang der Adria im Süden. Die größtenteils unberührte Natur lädt zu unvergesslichen Wanderungen ein, bei denen Sie nicht nur die Flora und Fauna, sondern auch kulturelle Highlights entdecken. Bei den Märschen durch die hügelige Landschaft passieren Sie zahlreiche mittelalterliche Burgen und haben eine Vielzahl an Ausflugszielen zur Auswahl. Versteckte Bergseen, aber auch historische Städte wie Triest machen das Wandern in Friaul so attraktiv. Im Anschluss finden Sie einige der besten Routen.

Rund um den Gartnerkofel 

Knapp 2.200m ist der Gartnerkofel hoch. Der Berg mit den beiden Gipfeln gilt als Traumziel für Wanderer, die aus mehreren Wegen den passenden auswählen können. Sehr beliebt ist der Start an der Auernig Alm (Casera Auernig), die Sie mit dem Auto problemlos erreichen. Im Anschluss halten Sie sich in Richtung Norden zur österreichischen Grenze und passieren dabei den malerischen Nassfeldersee. Sie erkennen bereits den ikonischen Gartnerkofel und haben Ihr Ziel vor Augen, wenn Sie anschließend den Aufstieg beginnen. Bei der äußerst anspruchsvollen Wanderung legen Sie 720 Höhenmeter zurück, laufen mehr als 10km durch die Alpen und sind etwa 5h unterwegs. 

Blick vom Nassfeld auf den Gartnerkofel

Lago Di Fusine Inferiore 

Ähnlich lange dauert der Ausflug an den Lago Di Fusine Inferiore. Der Startpunkt direkt am See ist sogar mit den öffentlichen Bussen ohne Probleme zu erreichen. Danach führt die Route am östlichen Seeufer vorbei kurz in Richtung Norden, bevor Sie nach Süden laufen und dabei einige Berghütten vorfinden. Sie passieren etwa das Rifugio Luigi Zacchi und die Ai Sette Nani, wo Sie jeweils eine Pause einlegen können, um sich mit den deftigen Delikatessen der norditalienischen Küche zu stärken. Der Rundweg endet am beschaulichen Bergsee, der nach den Anstrengungen in den Sommermonaten zum Baden und Erfrischen einlädt.

Sommermorgen am Lago di Fusine Inferiore

Rund um den Lago Di Fusine Superiore

Die Via dei Laghi ist besonders in den warmen Sommermonaten einer der beliebtesten Wanderwege im Friaul. In nur 2h legen Sie die 7km zurück, bei denen nur gute 100 Höhenmeter zu bewältigen sind. Dabei laufen Sie entlang des Lago di Fusine Superiore und des Lago Di Fusine Inferiore, die mit ihrem smaragdgrünen Wasser eindrucksvolle Fotomotive bieten. Zwischendurch können Sie die Füße im Wasser abkühlen oder sogar baden gehen, indem Sie den Wanderweg verlassen und eine der kleinen Buchten ansteuern. Selbst an den heißesten Tagen im Juli und August sind die beiden Seen noch angenehm kühl.

 

Lago di Fusine Superiore

Anspruchsvolle Tour am Aqua Trail

Kurz und knackig ist die Wanderung über den Aqua Trail. Die Route beginnt an der Talstation der Madritsche Sesselbahn und führt über die Grenze zwischen Italien und Österreich. Sie folgen eine gute Stunde lang einem kleinen Wasserlauf und passieren dabei auch einen Spielplatz, der ganz in den Farben der beiden Nachbarländer gehalten ist. Vom 1.900m hohen Gipfelkreuz Madritsche blicken Sie dann über die Grenze und die umliegenden Berge. 

Hinauf zum Monte Lussari

Die Rundtour beginnt an der Bushaltestelle Camporosso Telecabina und ist gerade einmal 10km lang. Dank der 940 Höhenmeter benötigen allerdings selbst geübte Wanderer in guter Form mehr als 4h für den gesamten Marsch, bei dem Sie sich zu Beginn in Richtung Süden halten. Nach dem Aufstieg in eine Höhe von 1.760m werden Sie mit einem spektakulären Panoramablick über die Berge belohnt. Das Santuario del Monte Lussari gilt als kulturelles Highlight der Region. Der gesamte Wanderweg ist bestens ausgeschildert und besteht größtenteils aus naturbelassenem oder losem Untergrund, sodass gute Wanderschuhe erforderlich sind.

Santuario del Monte Lussari

Garnitzenalm

Nicht ganz so anspruchsvoll ist die Runde von Pontebba, die in der Nähe der Sonnenalpe Naßfeld beginnt. Sie legen gute 8,5km zurück und benötigen dafür nur 3h. Die insgesamt 500 Höhenmeter setzen eine gute Kondition voraus, doch für Ihre Mühen werden Sie immer wieder mit spektakulären Ausblicken belohnt. Auf dem Weg zur Garnitzeralm passieren Sie eine Schwefelquelle und einen kleinen Bach. Das klare Bergwasser kann getrost getrunken werden und löscht auch den größten Durst. Angekommen auf der Garnitzeralm empfiehlt sich eine Brotpause beim Panoramablick, bevor Sie wieder den Heimweg antreten, der einige Aussichtspunkte für Sie bereithält.

Über den Rilkeweg in die Bucht von Sistiana

Rainer Maria Rile gehört zu den bekanntesten Lyrikern des 19. und 20.Jh. Der Schriftsteller verbrachte viele Jahre in Norditalien und spazierte entlang der Bucht von Sistiana. Folgen Sie den Spuren des Künstlers auf dem Rilkeweg, der nur 4,5km lang ist und zu den leichtesten Routen im Friaul zählt. Dabei passieren Sie einige historische Bauwerke und genießen den Ausblick auf das weite Mittelmeer.

Blick vom Rilkeweg auf die Bucht von Sistiana

Rundgang durch Triest

Die größte Metropole der Region ist reich an Sehenswürdigkeiten. Dank des flachen Terrains ist eine Stadtbesichtigung für Wanderer mit jedem Fitnesslevel geeignet. Bei Ihrer Route haben Sie die freie Wahl, doch Sie sollten auf jeden Fall die Piazza dell’Unità d’Italia und die Kathedrale mit ihree mosaikverzierten Fassade sowie das antike Teatro Romano besichtigen. Malerische Fotomotive verspricht der Kanal Ponte Rosso im Zentrum.

Wanderung zum Dreiländereck

Die Ausblickrunde rund um Ratece ist eine mittelschwere Wanderung, bei der Sie in gut 4,5h 14km zurücklegen. Dabei passieren Sie nicht nur die Grenzen zu Österreich und Slowenien, sondern auch zahlreiche kleinere Gebirgsbäche wie die Trebiza, die an einigen Stellen sogar zum Baden geeignet sind. 

Herbst im Dreiländereck

Historischer Schmugglerpfad 

Zu den anspruchsvollsten Routen im Friaul gehört der einstige Schmugglerpfad. Er führt an der Winkelalm von Pontebba entlang, die ideal für eine Pause zwischendurch geeignet ist. Viele der 11,5km verlaufen über unbefestigtes Gelände und zusammen mit den 620 Höhenmetern benötigen auch geübte Wanderer mehr als 4h für die Tour, auf der einst die verschiedensten Waren zwischen den Ländern transportiert wurden.